Ausrüstung
Hier stelle ich euch Ausrüstung vor.
Hier möchte ich euch ein wenig über Ausrüstung erzählen.
Erstmal eine Erklärung wie die Bekleidung funktionieren sollte.
Funktionsbekleidung
Schulungsunterlagen von Martin Lange
Wasserdichtigkeit
Die Wassersäule gibt die Wasserdichtigkeit eines Produkts an.
Die Wassersäule errechnet sich aus dem Wasserstand auf 1 qm des Materials.
D.H.: 1000 mm Wassersäule ist einen Meter Wasserdruck pro 1 qm.
Es sollte darauf geachtet werden das bei Produkten die wirklich Wasserdicht sein sollen auch die nähte verschweißt sind.
Bei erreichen der Wasserdichtigkeit gibt es 2 Möglichkeiten eine Membran oder eine Beschichtung.
Eine Membran ist eine Schicht innerhalb der Kleidung, eine Art Folie die unter dem Außenmaterial angebracht wird und von innen Geschützt wird, hier unterscheiden wir in Lagen ( dazu später mehr).
Sie Funktioniert durch viele kleinere Löcher die Groß genug sind den Wasserdampf (durch verdunstendem Schweiß) hindurch zu lassen (Atmungsaktiv) und klein genug das, dass Wasser und der Wind draußen bleibt.
Lagen: 2 Lagen: Innenfutter Lose, schützt frei liegende Membran.
2,5 Lagen: Kein loses Innenfutter, Membran wird durch Beschichtung geschützt.
3 Lagen: Feste Verbindung von Futterstoff und Membrane.
Beschichtungen sind dünne Filme von synthetischen Materialien die unter der Außenschicht aufgetragen werden und machen das Bekleidungsstück Wind- und Wasserdicht.
Beide Arten werden in den meisten Fällen noch durch eine Äußere Imprägnierung Unterstützt.
Membran: - hochwertiger und haltbarer
Beschichtung: - Günstiger, weniger Atmungsaktiv
Atmungsaktivität
Atmungsaktiv bedeutet nicht das, wie viele annehmen, man nicht schwitzt sondern das die Bekleidung in der Lage ist die Feuchtigkeit in Form von Schweiß verdunsten zu lassen so das es innerhalb des Bekleidungssystems trocken bleibt..
Um das zu verstehen müssen wir kurz etwas genauer das Kühlsystem unseres Körpers betrachten: Der Menschliche Körper produziert bei Wärme Schweiß, dieser dann auf der Haut verdunstet und dadurch kühlt (Verdunstungskälte). Wenn das nicht so wäre dann würden wir bei Anstrengung oder großer Hitze tot umfallen.
Jetzt kommen wir zur Atmungsaktivität von Bekleidung. Die Bekleidung muss in der Lage sein Wasserdampf ( der aufgrund des verdunstenden Schweißes entsteht) hindurch zu lassen, so das unsere natürliche Kühlung des Körpers auch Funktioniert, damit das klappt müssen alle teile der Bekleidung zusammen arbeiten.
D.h. Wir müssen schauen das wir auf unserer Haut Material tragen das den Schweiß verdunsten lässt. Dazu eignen sich Kunstfasern wie Polyester und Polyamid oder Naturfaser wie Wolle. Gänzlich ungeeignet ist Baumwolle, sie saugt den Schweiß auf und hält ihn in der Kleidung, dadurch verdunstet er nicht schnell und bleibt lange in der Kleidung das macht ein unangenehmes Tragegefühl und kann im Winter bei kalten Temperaturen in einem Mehrschichtprinzip ( auch bekannt als Zwiebelprinzip, dazu später mehr) sogar gefährlich werden, denn es kühlt den Körper stark aus.
Die Schicht auf der Haut verteilt die Feuchtigkeit über das Material und trocknet so schnell, der dabei entstehende Wasserdampf wird an die nächste Bekleidungsschicht weiter gegeben und sollte dort auch hindurch können, damit die Feuchtigkeit nicht innen bleibt.
Wie Atmungsaktiv ein Kleidungsstück ist bestimmt der MVTR Wert (Moisture Vapour Transmission Rate). Dieser gibt an wie viel Wasserdampf, in Gramm, innerhalb von 24 Stunden entweichen kann z.B. 1000g/24h.
Zusammenfassung: - Atmungsaktivität ist nur gewährleistet wenn Schichten zusammen arbeiten - Wasserdampf muss durch alle Schichten entweichen können, dazu ist allerdings ein Temperaturgefälle nötig, ähnlich wie wenn man nach dem Duschen das Fenster öffnet und der Wasserdampf heraus zieht. Bei Temperaturen um die 18° - 20° ist die Atmungsaktivität jedes Kleidungsstückes stark eingeschränkt. Bei tropischen Temperaturen von 27° und höher sollte man die Regenkleidung daher weg lassen.
Mehrschichtprinzip
Das Mehrschichtprinzip Funktioniert über 3 oder mehr Schichten wobei wichtig ist wie sie kombiniert sind.
1 Schicht: Die erste Schicht ist für den Transport des Schweißes, von der Haut weg, zur nächsten Schicht verantwortlich. Sollte daher den Schweiß aufnehmen, auf der Oberfläche verteilen und schnell Trocknen.
2 Schicht: Die zweite Schicht wird auch Isolationsschicht genannt, denn sie sollte die Wärme des Körpers Speichern, wichtig hierbei ist das sie ebenfalls den Wasserdampf des verdunstenden Schweißes von der ersten Schicht wieder durch lässt. Das bekannteste Material das hierfür verwendet wird ist Fleece das es in verschiedenen Stärken gibt, es dient dazu die Wärme zu Isolieren, also zu Speichern.
3 Schicht: Die dritte Schicht ist die Schutzschicht vor dem Wetter, also Wind und Regen. Denn nichts entzieht dem Körper mehr Wärme als diese beiden Umweltfaktoren ( hinzu käme noch Bodenkälte ).
Der Wind sorgt für den sogenannten „Windchill“ Effekt der dafür verantwortlich ist das sich Temperaturen kälter anfühlen als sie wirklich sind. Zudem sollte diese Schicht den Wasserdampf abtransportieren können der über die Schichten weitergeleitet wurde um Feuchtigkeitsbildung im Kleidungssystem zu verhindern.
Fazit. Schicht 1 hält die Haut Trocken und Transportiert den Schweiß nach außen. Schicht 2 Isoliert die warme Luft und hält Warm, lässt Wasserdampf hindurch. Schicht 3 Schützt vor Wind und Regen der zur Starken Auskühlung beitragen würde.
Hard - & Softshells
Hardshell Jacke: Diese Jacken sind Robust und Wind und Wasserdicht (auf verschweißte Nähte achten) und dennoch atmungsaktiv.
Softshell ohne Membran: Wind und Wasserabweisend, elastisch und sehr Atmungsaktiv. Also ideal für schweißtreibende Sportarten und leicht wechselhaftes Wetter
Softshell mit Membran: Wasserabweisend, Winddicht und Atmungsaktiv und Elastisch, eine Optimale Zwischenlösung für Bewegungsfreiheit und Wetterschutz, sehr Preisintensiv.
So sollte die Kleidung funktionieren
Atmungsaktiv: Wasserdampf (vom Schweiß) soll gut durch die Kleidung entweichen können.
Feuchtigkeitstransport: Schweiß soll möglichst schnell von der Haut über die Kleidung abgeleitet werden.
Ventilation: Ein Luftaustausch soll stattfinden und warme feuchte Luft ableiten und kühle Luft rein zu lassen, Ziel konstante Körpertemperatur halten.
Isolation: Körperwärme soll vom Textil gespeichert werden, das wird durch Lufteinschluss erreicht, desto enger die Kleidung desto weniger Lufteinschluss, zu weite Kleidung und die Luft wird nicht eingeschlossen, also aufpassen. (hierfür eignet sich Fleece oder Wolle)
Wetterschutz: Regen und Wind dürfen nicht zum Wärmeverlust beitragen, davor muss die Kleidung schützen.
Abschließend
Die Bekleidung ist sehr wichtig für jede Outdoortaktivität. Sie muss zusammen arbeiten und funktionieren, wichtig hierbei ist auch das sie auf die jeweiligen Bedingungen abgestimmt ist.
Also sollte man je nach Wetter, Temperatur und Aktivität vorgehen.
So würde ein Radfahrer eher eine hoch Atmungsaktive windabweisende Softshelljacke benutzen und der Trekker der durch den Wald möchte eher eine robuste Variante bevorzugen.
So sollte jeder die optimale Ausrüstung für sein Abenteuer aussuchen und Gründlich überlegen was er braucht und sich auch auf alle Eventualitäten wie Wetterwechsel einstellen.
In einer super abgestimmten Kombination sollte man weder Schwitzen noch Frieren
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